Die Barrièrenwärterin
Autoren: Pius Kesseli, Werner Kesseli und Rita Naney-Kesseli
«Das kleine Haus zwischen Bischofszellerstrasse und Niederbürerstrasse, neben der Autobahnbrücke, war früher ein Barrièrenwärterhaus. Hier wohnte Frau Josefina Kesseli-Hager mit ihrer Familie. Sie stand jeweils um 5 Uhr auf dem Posten, denn der erste Zug passierte um 5.30 Uhr. Der Alltag im «Langfeldhüsli» wurde stark von Josefina Kesselis Beruf geprägt. Der Haushalt für die 10-köpfige Familie musste sich zwingend dem Zugfahrplan anpassen. So reichte z. B. die Zeit fürs Bettenmachen knapp zwischen zwei Zugdurchfahrten. Sie wusste, dass die zwischen der Passage von Zug X und Y aufgesetzten Kartoffeln auf den Punkt weichgekocht waren. Zu weich gekochte Kartoffeln zeugten von einer Zugverspätung. Die Kinder erinnern sich an ihre tüchtige und vielseits begabte Mutter.»